das gastland der frankfurter buchmesse in bonn
kanada »Singular Plurality - singulier pluriel«
MIT Sophie Bienvenu, Anne carson, Michel jean, catherine mavrikakis und heather o'neill
Montag, 18. Oktober, 19 Uhr
In deutscher, englischer und französischer Sprache
Lesung der deutschen Texte: Tatjana Pasztor
Moderation und Übersetzung: Andreas Jandl, Patricia Klobusiczky
Bundeskunsthalle
Kanadische Weiten, vielfältigste Texte: Im Spannungsverhältnis zwischen Einwanderung und indigenem, europäischen, antik-universalem Erbe, zwischen Englisch, Französisch und den Sprachen der First Nations, zwischen Urbanität und Natur entfaltet die Literatur des diesjährigen Buchmesse-Gastlands einen faszinierenden Facettenreichtum.
Die Übersetzer*innen Patricia Klobusiczky und Andreas Jandl, beide gleichermaßen vertraut mit der anglo- und der frankophonen kanadischen Literatur, laden auf der Bühne der Bundeskunsthalle zur Tour d´Horizon durch das literarische Kanada. Die folgenden Autor*innen präsentieren sie mit ihren aktuellen Werken; Bienvenu und Carson digital, die übrigen im Livegespräch:
Sophie Bienvenu, 1980 in Belgien geboren, ist auf dem Papier Französin. Doch die Heimat der erfolgreichen Drehbuch- und Romanautorin ist seit gut 20 Jahren Montreal. In »Sam ist weg« (Deutsch von Sonja Finck und Frank Weigand) erzählt sie vom harten Pflaster der Metropole: Die berührende Geschichte vom Obdachlosen Mathieu, der seine Hündin Sam vermisst, bleibt freilich nicht ohne Hoffnung.
Anne Carson, geb. 1950 in Toronto, zählt im englischsprachigen Raum zu den bedeutendsten Dichterinnen der Gegenwart. Sie ist Lyrikerin, Essayistin, Übersetzerin. Die Parallelität von Antike und
Gegenwart durchzieht ihr ganzes Werk. Neben der Sappho-Studie »Eros the Bittersweet« und ihren Sappho-Übersetzungen verfasste die Altphilologin auch Studien zu Celan und Hölderlin. Ihr von Formwillen und Durchlässigkeit geprägtes umfangreiches poetisches Werk wurde mit den bedeutendsten Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem T.S. Eliot-Preis für Poesie (2001).
Michel Jean, Jg. 1960, ist Innu aus der Gemeinde Mashteuiatsh am Lac Saint-Jean (Québec) und einer der bedeutendsten indigenen Autoren Kanadas. Er arbeitet als Journalist und schreibt Romane, zuletzt »Kukum« (Deutsch von Michael von Killisch-Horn). Anhand der Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon erzählt er darin vom Schicksal der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas. Vom Ende ihrer traditionellen Lebensweise, erzwungener Sesshaftigkeit und Umweltzerstörung – und von einer starken, freiheitsliebenden Frau.
Catherine Mavrikakis, geb. 1961 in Chicago, lehrt Literatur an der Universität von Montreal und wurde als Schriftstellerin für ihre Romane und Essays vielfach ausgezeichnet. Ihr von Patricia Klobusiczky und Sonja Finck ins Deutsche übertragener Roman »Der Himmel über Bay City« ist ein sprachgewaltiger Text über Einwanderung aus dem kriegsverheerten Europa: Über die Sehnsucht nach dem gelobten Land und den vergeblichen Wunsch, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Heather O´Neill ist Jg. 1973, schreibt Prosa und Drehbücher und lebt in Montreal. Ihr neuer Roman »Träume aus Papierschnee« (Deutsch von Gesine Schröder) beginnt im Kanada der 1930er Jahre in einem Waisenhaus: Rose und Pierrot erleben eine Odyssee von Montreal nach New York, von reichen Salons bis in die Unterwelt, und eine märchenhafte Liebesgeschichte.
Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn
Karten 16 € / 12,80 € (für Literaturhaus Bonn-Mitglieder und Art Card Inhaber*innen) / 8 € im VVK über Bonnticket
Diese Veranstaltung ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2021 und wird unterstützt von der Botschaft von Kanada und der Vertretung der Regierung von Québec Berlin. Gefördert durch den Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen von Neustart Kultur im Auftrag des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und die Kunststiftung NRW. In Kooperation mit der Bundeskunsthalle und dem Institut Francais.








